Auf dem Schlossplatz in Hanau schreitet der Rückbau des ehemaligen Hans Sachs Hauses, auch als Haus des Handwerks bekannt, planmäßig voran. Von der Seite des Congress Park Hanau ist derzeit noch die Fassade sichtbar, dahinter sind die oberirdischen Gebäudeteile bereits weitgehend entfernt. Die Stadt rechnet damit, dass das gesamte Gebäude noch in diesem Jahr vollständig abgetragen sein wird.
Arbeiten an Oberfläche und Untergrund
Bevor der Kellerbereich abgetragen werden kann, laufen derzeit unterirdische Sicherungsarbeiten. Im vorderen Bereich Richtung Schlossplatz wird eine Verbauwand aus versenkten Bohlen eingebracht, um das Erdreich zu stabilisieren. Eine Böschung war aufgrund der beengten Platzverhältnisse und vorhandener Leitungen nicht möglich, weshalb diese Maßnahme erforderlich ist, um die Baugrube später sicher ausheben zu können. Die Brücke zur Kanzlei wird wie geplant noch vor Weihnachten entfernt; der Zugang ist seit einigen Wochen geschlossen und zugemauert.
Nach Angaben der Stadt liegen die Arbeiten sowohl im Kosten- als auch im Zeitplan. Insgesamt werden etwa 1000 Tonnen Material aus Stein, Stahl und Holz bewegt, das Baufeld hat eine Fläche von rund 750 Quadratmeter. Die Firma Höfling aus Mainhausen übernimmt den Rückbau. Deren Vorarbeiter Milasim Zekaj sorgt dafür, dass die Abbruchmaterialien getrennt und zu zugelassenen Deponien transportiert werden. Die städtische Tochter Hanau Immobilien und Baumanagement, kurz IBM, leitet den Ablauf vor Ort.
Archäologische Funde und Neubau der Schule
Die archäologische Begleitung dokumentierte beim Abriss mehr historische Mauerreste als zunächst erwartet. Zu den freigelegten Strukturen gehören Teile der alten Stadtmauer. Die Entdeckungen wurden fachgerecht fotografiert, vermessen und archiviert. Auffällige Funde, die den Bauablauf verzögern könnten, sind demnach nicht gemeldet worden, sodass der Neubau der Karl Rehbein Schule wie geplant fortgesetzt werden kann.
Direkt gegenüber laufen parallel Sanierungsarbeiten an der Karl Rehbein Schule. Erste Fenster sind bereits eingesetzt. Die für die Fassade vorgesehene historisch abgestimmte grüne Farbe kann erst aufgetragen werden, wenn mehrere Tage in Folge Temperaturen über fünf Grad Celsius herrschen. Der äußere Sanierungsrahmen soll im kommenden Sommer abgeschlossen sein. Mit dem Neubau entsteht bis 2028 ein neuer Bildungscampus, in dem auch die zurzeit in der Pestalozzi Schule untergebrachte Oberstufe Platz finden wird.
Die Stadt betont, dass mit dem Vorhaben dringend benötigte Bildungsräume geschaffen werden und zugleich das historische Umfeld des Schlossplatzes neu gestaltet werden soll. Der Platz ist künftig für Menschen gedacht und soll weitgehend autofrei bleiben.
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