Wegen des erwarteten Kälteeinbruchs hat das Franziskus Haus in Hanau seine offene Notschlafstelle Schneckenhaus sofort in Betrieb genommen. Das Angebot richtet sich an mittel- und wohnungslose Menschen und soll bis zum Frühjahr an frostigen Nächten kurzfristig eine sichere Übernachtungsmöglichkeit bieten.
Angebot und Zugang
Die zusätzlichen Schlafplätze stehen abends am Eingang des Franziskus Haus in der Leipziger Straße Ecke Matthias Dassbach Straße zur Verfügung. Personen, die Schutz suchen, können eine Klingel betätigen. Der Rufbereitschaftsdienst reagiert dann und sorgt für die Aufnahme in die Notschlafstelle.
Am Morgen werden die Gäste an die Mitarbeitenden der Ambulanten Fachberatungsstelle weitervermittelt. Dort soll in der Folge über die akute Notsituation hinaus individuelle Unterstützung angeboten und der Weg in weiterführende Hilfen eröffnet werden.
Koordination und Kapazität
Das Schneckenhaus ergänzt die reguläre Herberge, deren Aufnahme tagsüber erfolgt. Träger des Franziskus Haus ist der Caritas Verband für den Mainz Kinzig Kreis. Die Einrichtung arbeitet seit Jahren mit der Ökumenischen Wohnungslosenhilfe und der Obdachlosenbehörde der Stadt Hanau zusammen, um schnelle und verlässliche Hilfe zu gewährleisten.
Sollte die Kapazität der Notschlafstelle erschöpft sein, stellt die Stadt zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten bereit. In diesen Fällen nehmen Fachkräfte Kontakt zu den dort untergebrachten Personen auf, um weitergehende Hilfebedarfe zu erkennen und Maßnahmen einzuleiten. Rettungsdienste, Krankenhäuser und die Polizei sind über das Verfahren informiert.
Bedarf und Hintergrund
Die Kommune verweist auf die Zahlen des vergangenen Winters. An 132 Tagen wurden insgesamt 719 Übernachtungen gezählt, davon 577 in den von der Stadt bereitgestellten Unterkünften. Die Statistik unterstreicht nach Ansicht der Verantwortlichen die Bedeutung niedrigschwelliger Angebote und einer engen Zusammenarbeit aller beteiligten Stellen.
Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri betonte, die kommenden Nächte könnten lebensgefährlich werden und es sei wichtig, dass niemand der Kälte schutzlos ausgeliefert sei. Er dankte dem Franziskus Haus für das Engagement und die Unterstützung.
Tagsüber erteilen die Mitarbeitenden der Ambulanten Fachberatungsstelle Auskunft unter den Telefonnummern 06181/3609 33, 06181/3609 34 und 06181/3609 35. Weitere Informationen zum Franziskus Haus sind online verfügbar unter www.franziskus-haus-hanau.de.
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