Das Museum Großauheim hat die Präsentation des Hanauer Designers Lars Contzen bis zum 1. März 2026 verlängert und wird die Schau nach der Weihnachtspause um weitere Exponate ergänzen. Die Ausstellung zeigt Arbeiten aus rund drei Jahrzehnten seines Schaffens und ist über mehrere Räume des Hauses verteilt.
Verlängerung und Umbaupläne
Ursprünglich war die Ausstellung in ihrer aktuellen Form bis zum 14. Dezember geplant. Nach Angaben von Dr. Markus Häfner, dem Leiter der Städtischen Museen Hanau, nutzt das Museum die Weihnachtszeit für den Umbau. Zum Jahresbeginn sollen dann zusätzliche, ausgewählte Objekte aus Contzens Werk präsentiert werden. Die Verlängerung bis zum 1. März 2026 reagiert nach Museumsangaben auf das große Interesse der Besucherinnen und Besucher.
Inhalte der Schau und Konzeption
Die Sonderausstellung trägt den Titel Von Hanau in die Welt und bündelt Produkt und Industriedesign des Designers. Gezeigt werden unter anderem Tapeten und Tapetenbücher, Farben, Resopalplatten, Glasscheiben, Geschirr, Leuchten, Multifunktionsmobiliar, Klapptische, Stühle, Bierzeltgarnituren sowie Produkte wie Getränke und Zahnpasta. Laut Museum wurden 25 Millionen Quadratmeter von ihm entworfener Tapeten weltweit verkauft.
Das Ausstellungskonzept stammt laut Museumsleitung aus einer Zusammenarbeit von Kurator Dr. Markus Häfner und Lars Contzen. Die ausgestellten Objekte sind nicht nur im Sonderausstellungsbereich zu sehen. Sie wurden auch in die Dauerausstellungen zur Hanauer Industriegeschichte und zu den Großauheimer Bildhauern August Gaul und August Peukert integriert, so dass die zeitgenössischen Designs in Dialog mit Gemälden, Plastiken, landwirtschaftlichen Geräten und Dampfmaschinen treten.
Contzens Werk zwischen Kunst und Serie
Contzen verbindet in seinen Entwürfen künstlerische Gestaltungsansprüche mit serieller Produktion. Neben Tapeten entwarf er Böden, Farben, Lampen, Alltagsgegenstände, Möbel, Messestände und Fertighäuser. In jüngerer Zeit war er auch an Markenentwicklungen beteiligt, unter anderem für Getränke und Pflegeprodukte. Die Ausstellung versucht, diese Spannbreite abzubilden und damit Schnittstellen zwischen Kunst und Industriegeschichte herauszuarbeiten.
Biografische Stationen und lokale Verankerung
Lars Contzen wurde 1970 in Frankfurt am Main geboren und wuchs in Nidderau auf. Er besuchte das Kreuzburg Gymnasium in Großkrotzenburg und zog im Alter von 24 Jahren nach Hanau. Zwischen 1994 und 1996 arbeitete er in einem Atelier im Windecker Schloss. 1998 gründete er das Künstlerkollektiv Drahtwerk, ein früherer Showroom wurde unter dem Namen Contzentrade bekannt.
Seit 2015 lebt Contzen in Großauheim. Dort betreibt er das Bootshaus Studio, ein Atelier mit Fotostudio, in dem sowohl Aufträge als auch freie künstlerische Arbeit entstehen. Für sein künstlerisches Werk erhielt er im Jahr 2000 den Cläre Roeder Münch Preis der Stadt Hanau. Die Ausstellung im Museum Großauheim unterstreicht die regionalen Bezüge seines Schaffens.
Praktische Hinweise
Das Museum Großauheim befindet sich in der Pfortenwingert 4 in Hanau Großauheim. Die regulären Öffnungszeiten sind Samstag und Sonntag jeweils 11 bis 17 Uhr. Weitere Informationen zu Öffnungszeiten und Veranstaltungen stellt das Museum online unter museen-hanau.de bereit.
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